2013年5月2日木曜日

Game Review : Euthanasia




Originaltitel : Euthanasia

Entwickler :  Wolf

Musik : Wolf

Herstellungsland : Amerika

Erscheinungsjahr : 27. September 2010



Der Soldat Shaun Randall verlässt das Militär, um ein normales Familienleben beginnen zu können. Schnell bekommt er einen gut bezahlten Bürojob in einem Lebensmittelgeschäft. Obwohl Shaun eine liebende Frau und liebenden Sohn hat, stellt sich mit der Zeit eine große Langeweile ein. Doch diese verfliegt ruckartig, als er von einem Taxi überfahren wird und ihm beide Beine amputiert werden müssen. Geschockt von diesem Zustand, versucht sich der ehemalige Soldat selbst umzubringen und wird daraufhin an eine psychatrische Klinik überwiesen. Dort zeigt der Chefarzt Van Wargen Mitleid mit dem leidenen Mann und versetzt diesem die gewünschte Todesspritze. Doch der Übergang vom Leben in den Tod gestaltet sich völlig anders, als es sich Shaun je erträumt hätte...


In der sogenannten FPSC Community war der User "Wolf" längst kein Unbekannter mehr. Er gehörte zu jenen alten Hasen, die bereits schon dutzende Games auf Basis der FPSC Engine entwickelt hatten. Doch trotz seines Bekanntheitsgrades blieb der große Erfolg für den jungen Entwickler aus. Doch all dies sollte sich im Herbst 2010 ändern, als das größte FPSC Forum einen Wettbewerb zum "gruseligsten Game des Jahres" startete. Obwohl Wolf erst sehr spät von diesem Wettbewerb erfuhr, beschloss er an diesem Wettbewerb teilzunehmen. Da das Ende der Frist bedrohlich nahe war, musste Wolf auf die Erstellung eigener 3D Modelle verzichten und kaufte sich vorgefertigte Modelle ein. Mit diesen begann er sich ans Werk zu machen, um diesen Wettbewerb zu gewinnen. Am 27. September 2010 veröffentlichte er schließlich "Euthanasia" und sorgte für helle Aufregung innerhalb der FPSC Community. Sein Werk besaß zwar kaum selbst gemachte 3D Objekte, aber die Art und Weise wie alles zusammengesetzt war, das surreale Leveldesign und die beängstigende Soundkulisse ließen das Game diesen Wettbewerb mit Leichtigkeit gewinnen. Doch war dies noch nicht alles, denn zu Wolfs Überraschung wurden auch viele berühmte Youtube Gamer auf "Euthanasia" aufmerksam und spielten das Game auf ihren Youtube Konten. Dadurch erreichte "Euthanasia" einen enormen Bekanntheitsgrad und endlich hatte Wolf den Erfolg, nach den er sich so lange gesehnt hatte.


Öffnet man das Game, erfährt man den Prolog der Geschichte lediglich durch einen Text innerhalb des Game Menüs. Das eigentliche Game, soviel sei verraten, bietet im Grunde keine Geschichte. Man weiß, dass die Erlebnisse den Todestraum von Shaun Randall darstellen, wodurch es keinerlei Überraschungen innerhalb der Geschichte gibt. Aber wirkliche Geschichten bei kostenlosen Horror-Games waren ohnehin schon immer eine Seltenheit. Die Geschichte beginnt in einem düsteren Krankenhauszimmer, welches voller Blut und bläulicher Farben ist. Dieser Blaufilter zieht sich fast durch das gesamte Game und verleiht diesem einen sehr surrealistischen und unheimlichen Look.
Dieses Krankenhaus wirkt von Anfang an nicht einladend und erzeugt direkt eine beunruhigende Atmosphäre. Schnell ist ein Hakebeil als erste Waffe gefunden und die Suche nach dem ersten Schlüssel beginnt. Diese Suche nach Schlüsseln und Schaltern erinnert an die alten Horrorklassiker wie "Doom" oder "Quake" und sorgt für Nostalgiemomente. Es dauert nicht lange, bis auch das erste Gewehr gefunden ist und das Game erstmals seine wahre Stärke präsentiert. Kaum ist die Waffe gefunden, erschüttert ein markerfüllender Schrei die Stille und ein gesichtsloses Monster stürmt auf den Gamer zu. Noch gar nicht von diesem Schreck erholt, schießt man wie verrückt auf das Monstrum ein.  Es dauert nicht lange, als bereits der nächste Schrei den Gamer hochfahren lässt. Die abstrakten Kreaturen sorgen durch ihr plötzliches Auftreten, in Verbindung mit der fantastischen Soundkulisse konstant für Schockmomente. Da es in dem gesamten Game keine Taschenlampe gibt, kann solch ein Brüllen in einem finsteren Raum für wahren Nervenkitzel sorgen. Das einige Monster von einer Sekunde auf die Andere auf den Gamer zustürmen, kann ebenfalls für unerwartete Schockmomente sorgen. Durch diese Hau-drauf Methode fühlt man sich niemals sicher und blickt vorsichtig hinter jede Ecke. Doch auch wenn man sich vorsichtig vorwärts bewegt, erschrecken die Monstren einen trotzdem halb zu Tode. Ihre Angriffe sind schnell und erbarmungslos. So gibt es beispielsweise in einem Raum mehrere Schalter, welche in einer bestimmten Reihenfolge umgelegt werden wollen. Hat man dieses Rätsel gelöst, erscheint plötzlich ein schreiender Zombie mitten im Raum und stürmt auf einen zu. Ein kleiner Herzinfakt ist da schon fast vorprogrammiert. Die eigentliche Atmosphäre des Krankenhauses ist dabei auch nicht hilfreich dabei, dass man sich etwas sicherer in dieser Welt fühlt. Die Gänge sind eng, es gibt mit Vorhängen zugezogene Krankenbetten oder gar Geistererscheinungen eines kleinen Mädchens. Man dringt immer tiefer in das verfallene Krankenhaus vor und je weiter man kommt, umso düsterer und unheimlicher werden die Schauplätze. Zwischendurch findet man auch an Wände genagelte Leichen, welche den Gruseleffekt noch zusätzlich verstärken. Sei es nun die gesamte Atmosphäre des Krankenhauses oder die plötzlich auftauchenden Monster, alles in diesem Game sorgt für einen schnell schlagenden Puls. Doch wo Sonne ist, gibt es leider auch viel Schatten. So ist es eine regelrechte Tortur das Game fehlerfrei unter Windows 7 zum laufen zu brinngen und das Game ist voller Bugs. So stürmen oft Monster auf einen los und bleiben an einer Tür hängen, oder man tötet ein Monster und statt tot umzufallen, läuft das 3D Modell weiter in der Gegend herum. Das sind wirklich sehr viele und fiese Bugs, die bei einem derart kurzen Game vermieden hätten werden können. Abgesehen von den wenigen Rätseln und der Suche nach den Schlüssen, schießt man sich den Weg frei und sucht nach dem jeweiligen Levelausgang. Geheime Gegenstände oder Nebenmissionen sucht man vergebens, denn das Game beschränkt sich nur auf das Simpelste.


Als Grafikgerüst dient die längst veraltete und bugverseuchte FPSC Engine. Dank dieser Engine wirken viele Bewegungen ziemlich abgehakt und Monster verschwinden genauso schnell wieder, wie sie zuvor aufgetaucht sind. Die Monster können auch nicht auf Verletzungen reagieren und bleiben auch gerne mal an Türen stecken. Trotz dieser offensichtlichen Engine Probleme kann das Game scharfe Texturen und schöne Lichteffekte vorweisen, welche es dann doch wieder nicht so hässlich machen. Musik gibt es kaum in dem Titel, eigentlich nur in den Ladebildschirmen der einzelnen Kapitel. Diese Melodien haben allesamt einen melancholischen Klang und passen perfekt zum Geschehen. Die Soundkulisse hingegen ist nicht nur sehr laut, sondern auch brillant abgemischt worden und sorgt für den Großteil der Gruselatmosphäre. Wenn eines der Monster plötzlich losschreit, werdet ihr es innerlich auch tun.


FAZIT










"Euthanasia" ist eines von tausenden FPSC Games und hat es trotzdem zu einem großen Bekanntheitsgrad, auch ausserhalb der FPSC Szene, gebracht. Doch woran liegt das eigentlich? Das Game ist kostenlos, doch das sind fast alle anderen FPSC Games auch und das Game ist voller Bugs. Es war bereits eine regelrechte Tortur dieses Game unter Windows 7 zum laufen zu kriegen. Nach stundenlanger Werkelei bekam ich den Horrortitel endlich zum laufen und bereits nach nichtmal 90 Minuten war der Spaß auch schon wieder vorbei. Das Game ist also auch nicht länger als andere FPSC Vertreter, also woher kommt der Erfolg? Ganz einfach, von der sehr gelungenen Horror-Atmosphäre. Für die Macken der Engine kann Entwickler Wolf nichts und man sollte ihn für diese auch nicht anklagen. Wofür man ihn allerdings anklagen kann, ist das fast völlige Fehlen eigener Inhalte. Die Monster stammen allesamt aus vorgefertigten "Kauf-Modellen", welche man in dutzenden anderen FPSC Games ebenfalls antrifft. Das ist wirklich schade, da Wolf sicherlich genug Ideen für eigene Monster gehabt hätte. Doch dieses Defizit gleicht er mit seinem sehr surrealen Leveldesign wieder aus, welches nicht nur äußerst verzwickt ist, sondern für großes Unbehagen sorgt. Denn egal welchen Raum man auch betritt, fast überall sieht man weitere Öffnungen, aus denen etwas angreifen könnte. Da die Monster auch sehr oft angreifen und das dazu auch noch sehr plötzlich, fühlt man sich dank dieses Leveldesigns niemals wirklich sicher. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass diese abgedrehten Monster perfekt in das Szenario passen. Der Entwickler Wolf hat sich demnach genaue Gedanken darüber gemacht, welche Kreaturen in sein Game passen und welche nicht. Die Dekorationen an den Wänden, zerfetzte und festgenagelte Leichen, verstärken die kranke Gruselatmosphäre noch um so einiges. Leider bleibt der Charakter Shaun die ganze Zeit über ziemlich blass, er spricht zwar in einem Kapitel kurz, hat aber ansonsten zu den Geschehnissen nichts zu sagen. So fehlt es leider an jeglichen Identifikationsmöglichkeiten mit dem eigenen Protagonisten. Ganz besonders begeistert hatte mich die Soundkulisse, da diese wirklich perfekt abgemischt wurde und mich mehr als einmal aus meinem Sessel hochfahren lies. Ganz besonders meisterhaft kommt dies in pechschwarzen Gängen wieder.  Man sieht nichts, hört plötzlich ein Monsterbrüllen in der Nähe und es gibt keine Taschenlampe mit welcher man den Angreifer frühzeitig ausfindig machen könnte. Nervenkitzel vorprogrammiert. Alles in allem ist "Euthanasia" ein recht intensiver, kostenloser Horrortrip geworden, welcher allerdings unter seiner schwachen und bugverseuchten Engine zu kämpfen hat. Obwohl das Game atmosphärisch erstklassig geworden ist, kann man diese Macken leider nicht ignorieren. Natürlich kann Wolf für den Großteil der Engine Probleme nichts, aber so manch anderem Entwickler ist es gelungen, diese Probleme zum Großteil zu umgehen. So kann man in der Hinsicht dem Entwickler Faulheit oder Unfähigkeit vorwerfen und muss leider in der Wertung berücksichtigt werden. Es handelt sich zwar um ein kostenloses Produkt, aber auch ein solches sollte größtenteils fehlerfrei sein. Wäre der Titel nicht kostenlos, wäre die Wertung noch viel niedriger gewesen. Und so ist "Euthanasia" leider nicht der große Wurf geworden, für den es viele Youtube Gamer gerne verkaufen wollen. Aber ehrlich gesagt, 80% dieser Gamer haben ohnehin keine wirkliche Ahnung von Games. Wer sich also mal so richtig erschrecken lassen will und sich auch von nervigen Bugs nicht abschrecken lässt, wird mit "Euthanasia" einen sehr gruseligen und gelungenen Horrortrip erleben.


07 / 10











Download : http://www.spiele-umsonst.de/azad/downloads/freegames/Euthanasia_Installer.exe

2013年4月30日火曜日

Movie Review : Wake Wood




Originaltitel : Wake Wood

Regie :  David Keating

Musik : Michael Convertino

Darsteller : Aidan Gillen, Eva Birthistle, Timothy Spall etc.

Herstellungsland : Großbritannien

Erscheinungsjahr : 2008

Dt. Release : 27. Mai 2011




Patrick und Louise führen kein einfaches Leben, nachdem ihre neunjährige Tochter Alice an ihrem Geburtstag von einem Schäferhund zerfleischt wurde. Um von den Geschehnissen Abstand zu nehmen, zieht das Paar in den kleinen irischen Ort "Wake Wood". Patrick startet eine Karriere als sehr beliebter Tierarzt, während seine Frau Apothekerin in dem kleinen Ort wird. Dabei fallen Louise allerlei merkwürdige Bräuche der Gemeinde auf. Als es zu einem schrecklichen Unfall mit Todesfolge kommt, beschließt Arthur, der Bürgermeister des Ortes, dem trauernden Paar das größte Geheimnis von Wake Wood zu enthüllen. So hat die Gemeinde einen Weg gefunden, kürzlich Verstorbene für 3 Tage ins Leben zurückzuholen, damit sich die Hinterbliebenen ordentlich verabschieden können. Er bietet auch dem Paar die Möglichkeit an, die tote Tochter ins Leben zurückzuholen, solange deren Tod nicht über 12 Monate in der Vergangenheit liegt. In der Tat ist die Tochter schon länger tot, aber das Paar belügt den Bürgermeister, da der Wunsch nach dem eigenen Kind größer als alle Risiken ist. Das Ritual gelingt und Alice kehrt ins Leben zurück. Anfangs ist alles normal und perfekt, doch mit jedem vergangenen Tag beginnt sich das Kind zu verändern. Und schon bald muss das Paar einsehen, dass es einen tödlichen Fehler begangen hat...


Die Geschichte von "Wake Wood" begann im Jahre 2007, als der Autor Brendan McCarthy beschloss das Drehbuch für einen Horrorfilm zu schreiben. Statt sich am modernen Horror zu orientieren, orientierte er sich lieber an diversen Klassikern des Genres. Heraus kam dabei eine erwachsene Geschichte, welche Elemente aus Filmen wie "The Wicker Man", "Wenn die Gondeln Trauer tragen" und "Friedhof der Kuscheltiere" in sich vereinte. Ein derart erwachsenes Projekt, stellte ein ziemliches Risiko dar, weswegen das Drehbuch bei den Filmstudios auf wenig Gegenliebe stieß. Zu ernst sei das Thema und zuviele Tabuthemen würden angesprochen, hieß es bei den Ablehnungsmitteilungen. Jedoch gab McCarthy nicht auf und versuchte seine Idee mit aller Macht auf diversen Filmfestivals zu verkaufen. Es war eine glückliche Fügung, dass just in diesem Moment das legendäre "Hammer Films" Filmstudio seine Pforten wieder geöffnet hatte und nun nach neuem Filmstoff suchte. Die erwachsene Geschichte von "Wake Wood" fiel direkt in Hammers Beuteschema, weswegen das Studio sich direkt die Verfilmngsrechte sicherte und mit der Umsetzung des Stoffes begann. McCarthy schlug Regisseur David Keating für die Regie vor, weil er von dessen Darstellung einer Familie sehr begeistert war. Hammer erkannten das Potential in diesem Vorschlag und machten David Keating das Angebot. Obwohl Keating noch nie zuvor einen Horrorfilm gedreht hatte, war er von dem Drehbuch begeistert und willigte sofort ein. Hammer überlies dem Regisseur dabei auch alle Freiheiten, so dass er sich nicht nur bestimmte Produzenten, sondern auch die Drehorte selbst aussuchen konnte. David Keating hatte auch schon genaue Vorstellungen für die Besetzungen der einzelnen Rollen und so war für die Produktion alles bereit. Es dürfte Hammers Vertrauen in Keating zu verdanken sein, dass die Produktion schneller und günstiger als gedacht verlief. Obwohl der Film bereits im Jahre 2008 fertiggestellt wurde, feierte er seine Weltpremiere erst ein Jahr später auf einem Filmfestival in der Schweiz. Trotz positiver Resonanz tat sich Hammer schwer daran, den Film für ausländische Verleiher interessant zu gestalten. Erst als im Jahr 2010 der Film "Let Me In" auf sich aufmerksam machte, zeigten internationale Verleiher Interesse an dem frisch wiederbelebten Filmstudio und die Rechte an "Wake Wood" wurden endlich weltweit verkauft. So erblickte der Film im Jahre 2011 endlich weltweit das Licht der Welt, wobei ihm die Kinoauswertungen versagt blieben und Hammers Comeback zu unrecht unterging.


Der Film beginnt mit einer äußerst kreativen Zusammenführung der Gegenwart und der Vergangenheit. In der Gegenwart sitzen Patrick und Louise in einem Auto und der Film ist in recht düstere Farben gehüllt. Ganz anders dagegen die Szenen aus der Vergangenheit, in welcher Alice ihren 9. Geburtstag feiert. In diesen Momenten erstrahlt der Film in grellen und bunten Farben und steht damit im Kontrast zu den düsteren Bildern der Gegenwart. Umso schockierender ist es, als in dieser farbenfrohen Welt plötzlich ein Schäferhund die kleine Alice anfällt und bestialisch tötet. Nach diesem tragischen Ereignis verfällt der Film völlig seiner trostlosen Farbgebung. Diese visuelle Darstellung der Freude und Trauer hinterlässt Spuren beim Zuschauer und stimmt perfekt auf das Geschehen ein. Allgemein wird dies nicht das letzte Mal sein, dass der Film auf dieses visuelle Stilmittel zurückgreifen wird. Nach diesem schonungslosen Beginn befindet sich das Pärchen bereits im Örtchen "Wake Wood" und geht seiner Arbeit nach. Dabei lernt man einige wichtige Personen der Geschichte kennen und auch der Ort an sich bekommt seine völlig eigene Kultur und Geschichte. Dadurch wirkt der Schauplatz glaubwürdig und niemals zu aufgesetzt. Doch das junge Paar konzentriert sich nicht auf solche Dinge, da die Trauer um die verlorene Tochter immernoch sehr tief sitzt. Als Zuschauer kann man sich auf anhieb mit dem Paar identifizieren, weil ihre Trauer wirkt stets glaubwürdig und realistisch. Es gibt keine theatralischen Heulkrämpfe, dafür allerdings ausdruckslose Gesichter und fehlende Worte. Die Liebe und Trauer der Beiden ist regelrecht greifbar und sorgt dafür, dass all ihre Entscheidungen menschlich wirken. Es dauert nicht lange, als Louise erstmals geheimnisvolle Bräuche auffallen und ein ihr unbekanntes Mädchen den Namen von Alice erwähnt. Ehe das Paar sich weiterhin darüber Gedanken machen kann, kommt es zu einem ersten Todesfall und der Bürgermeister offenbart ihnen das Geheimnis von "Wake Wood". Man könne die Toten zurückholen, allerdings nur wenn diese nicht länger als 12 Monate verstorben sind und auch nicht länger als 3 Tage. Natürlich ist Alice bereits länger tot und das Paar belügt den Bürgermeister. Ist dies gefährlich und dumm? Gewiss, aber es ist menschlich nachvollziehbar. Weil wer würde nicht lügen, wenn er dadurch nochmal sein Kind in den Armen halten kann? Die eigentliche Zeremonieszene erweckt Erinnerungen an den Klassiker "The Wicker Man", obwohl die Darstellung doch wieder eine völlig Andere ist. Für das Ritual greifen die Bewohner auf traditionelle Methoden und moderne Technik zurück, was dieses Ritual zu einem der interessanteren im Horror-Genre macht. Natürlich gelingt das Ritual und Alice kehrt ins Leben zurück. Fortan setzt der Film wieder auf helle und bunte Farben, um der neuen, 'heilen' Welt ein visuelles Antlitz zu verpassen. Dabei gelingt den Machern ein kleiner Kunstgriff, denn nicht nur das Verhalten der kleinen Alice wird immer seltsamer und bösartiger, sondern auch die Farben passen sich langsam der immer düster werdenden Stimmung an. Diese visuellen Eindrücke vermitteln dem Zuschauer dabei, dass diese heile Welt langsam in sich zusammenfällt und sich eine Katastrophe anbahnt. Diese erhält in dem kleinen abgeschiedenen Ort, mit seinen vielen Bauernhöfen, eine sehr starke Gruselatmosphäre, welche teilweise an die klassischen Filme des Filmstudios erinnert. Allgemein bedient sich der Film vieler Stilmittel der alten Hammer Filme, wodurch sich auch dieses Revival Werk in den Bereich des Gothic Horrors eingliedern lässt. Es fehlen lediglich die viktorianischen Kostüme und Schlösser um den Look perfekt zu machen. Trotz all der grandiosen Atmosphäre, bekamen die Filmemacher gegen Filmende doch kalte Füße und geizten nicht mit Splattereffekten. Da wird wem ein Eispickel durch den Hals gerammt, oder gar einer Frau das Herz bei lebendigem Leibe entrissen. Diese Szenen sind zwar handwerklich ordentlich gemacht, fügen sich aber nicht wirklich in das atmosphärische Gesamtbild ein und wirken von daher fehl am Platze. Dabei haben die Filmemacher zu Beginn von Alices Amoklauf eine wahrlich grandiose Szene eingebaut. In dieser hat Alice einen Kuhbullen fürchterlich entstellt und ihr Vater muss das Tier mit einer Nagelpistole töten. Die Kamera zeigt wie er die Pistole ansetzt und gerade als er abdrückt, zeigt die Kamera die Gesichter der anderen Kühe, welche voller Panik sich in ihren Stall zurückziehen. Hier wurde ein Moment des blanken Entsetzens dargestellt, ohne das die eigentliche Gewalttat überhaupt gezeigt wird. Diese Szene ist schockierender als die späteren Splatterszenen, was so machem Filmemacher zu denken geben sollte.


Der Film wurde in einem kleinen Dorf in Irland gedreht, wodurch die Sets eine große Authentizität mit sich bringen. Der Ort "Wake Wood" wirkt mit seinen vielen Tälern, Wiesen und Bauernhöfen nicht nur malerisch, sondern auch mystisch und teils unheimlich. Die Spezialeffekte können ebenfalls sehr überzeugen, was vorallem bei dem Ritual sichtbar ist und sich bei den Splatterszenen nochmals verdeutlicht. Hier waren Profis am Werk, welche zum Großteil auf CGI Effekte verzichteten und den Film mit praktischen Effekten ausschmückten. Da die Untoten hier normal aussehen, gibt es diesmal keine grässlichen Masken zu bestaunen. Die Musik von Michael Convertino untermalt das grausige Geschehen mit eher leisen Klängen, wodurch diese weder besonders positiv, noch besonders negativ auffällt. Natürlich wäre akkustisch mehr drin gewesen, aber trotzdem hat Michael Convertino einen sehr guten Job gemacht. Die beiden Darsteller Aidan Gillen und Eva Birthistle spielen die beiden Hauptfiguren Patrick und Louise. Beide spielen ihre Rollen ziemlich ruhig, behutsam und sehr glaubwürdig. Man zweifelt zu keiner Sekunde daran, dass diese Menschen ihre geliebte Tochter verloren haben und mit dieser Tatsache umzugehen versuchen. Sie stellen dabei das Herzstück des Films dar, welches von Kultlegende Timothy Spall noch zusätzlich unterstützt wird. Diese 3 Akteure laufen regelrecht zur Höchstform auf und lassen die anderen Darsteller hinter sich. Die kleine Ella Connolly als mordlustige Alice ist zwar nicht schlecht, hat aber keine Chance mit den erwachsenen Darstellern mithalten zu können. Trotzdem gehört sie zu den besseren Kinderdarstellern im Horror-Genre.


FAZIT



Als großer Fan des Hammer Films Studios konnte ich die Veröffentlichung von "Wake Wood" kaum erwarten, schließlich stellte es den ersten Film des Studios nach über 30 Jahren Pause dar. Obowohl der Film zügig abgedreht wurde, versank er schließlich in der Versenkung und meine Hoffnungen schwanden. Erst mit der Veröffentlichung des Meisterwerkes "Let Me In" bekam "Wake Wood" endlich Aufmerksamkeit und fand auch in Deutschland seine Veröffentlichung. Damit ging für mich eine 4 jährige Odysee zu Ende und die Erwartungen an diesen ersten, neuen Hammer Film waren sehr groß. David Keating besitzt bereits in den Anfangsszenen ein geschicktes Händchen für Emotionen, da er bereits durch wechselnde Farbfilter Emotionen in mir hervorrufen konnte. Das der Film sich danach erstmal Zeit nimmt, um seine Hauptdarsteller und den Ort "Wake Wood" vorzustellen, empfand ich ebenfalls als positiv. Diese langsame Machart erinnert an die alten Klassiker des legendären Filmstudios und versetzte mich regelrecht in die Vergangenheit zurück. Das der kleine Ort, mit seinen Bauernhöfen und Tälern nicht nur atmosphärisch fantastisch ist, sondern auch an die verwunschenen Dörfer der alten Filme erinnert, stellte ebenfalls einen großen Pluspunkt dar. Es fehlten nur noch die viktorianischen Kostüme und Schlösser, und schon wäre dies ein klassischer Hammer Film geworden. Am meisten hatten mich anfangs die Darsteller überzeugt, denn trotz einer tollen Atmosphäre, trugen sie 90% dieser ersten Filmhälfte auf ihren eigenen Schultern. Es gab nicht einen Augenblick, bei dem ich mit den beiden Darstellern nicht hätte mitfühlen können. Egal welche dumme Entscheidung sie auch trafen, sie waren allesamt menschlich nachvollziehbar und wie oft trifft man sowas heutzutage noch im Horror-Genre an? Eine Geschichte wie diese steht und fällt dabei mit ihren Darstellern und "WakeWood" steht mit seinen Darstellern felsenfest. Die typischen Horrorfilm-Elemente treten erst gegen Ende auf, als erste Anzeichen darauf hindeuten, dass Alice kein liebes Kind ist. Der Amoklauf des untoten Kindes zerstört dann doch etwas die typische Hammer Film Atmosphäre, da man sich plötzlich auf bloße Splattereffekte und Schockwirkung verlässt. Natürlich mag man es als Horrorfan auch sehr blutig, jedoch passen diese Szenen absolut nicht zum Rest des Films und wirken maßlos aufgesetzt. Natürlich liebe ich Splattereffekte, aber wenn die zuvor aufgebaute Atmosphäre durch diese zerstört wird, ist definitiv etwas mächtig schief gelaufen. Dabei ist es gerade die bereits erwähnte Kuhszene, welche die größte Schockwirkung hat und das ohne die bildliche Darstellung jeglicher Gewalt. Mit dieser Szene ist David Keating ein kleines Meisterstück gelungen. Warum er sich wenig später nur noch auf Splatterszenen fokussierte, wird wohl auf ewig sein Geheimnis bleiben. Nach über 30 Jahren Pause erwartet man von einem solch legendären Filmstudo wie Hammer Films natürlich so einiges. Diese hohen Erwartungen konnte dieser Mix aus "The Wicker Man" und "Friedhof der Kuscheltiere" leider nicht ganz erfüllen,obwohl der Film einige grandiose Momente vorzuweisen hat. So stellt "Wake Wood" eine gelungene Rückkehr für Hammer Films dar, welche zwar nicht originell ist, aber mit seiner erwachsenen Geschichte erfrischend anders wirkt. Den ganzen Film durchzieht eine sehr beunruhigende Atmosphäre und die moralischen Fragen, bleiben auch nachhaltig im Kopf haften. Und das ist eine Tatsache, welche der Großteil der modernen Horrorfilme nicht mehr zu bieten hat. "Wake Wood" mag zwar kein Meisterwerk sein, aber wer einen tiefsinnigen und ruhigen Horrorfilm sucht, ist bei dieser Mär aus Liebe, Trauer und Schuld genau richtig. Ein wirklich bitterböses Werk. Willkommen zurück Hammer Films, ich habe euch vermisst!


08 / 10




2013年3月26日火曜日

Game Review : Haunt - The Real Slender Game




Originaltitel : Haunt - The Real Slender Game

Entwickler :  ParanormalDev

Musik : ParanormalDev

Herstellungsland : Polen

Erscheinungsjahr : 31. Januar 2013



Ein Mann erwacht am Eingang des Green Parks in Polen und hat keine Ahnung wie er an diesen Ort gelangt ist. Am Eingang entdeckt er ein verlassenes Auto, welches der Organisation Project: HAUNT gehört. Auf diesem entdeckt er Notizen des HAUNT Teams, welches sich auf paranormale Fälle spezialisiert hat und im Green Park auf solche gestoßen sein will. Neugierig geworden, beschließt der Mann den Green Park zu betreten. Kaum hat er den Park betreten, hört er in der Ferne den Schrei einer Frau und ein fürchterliches Monster zegt seine Fratze und verschwindet sofort wieder. Verwirrt und geschockt beschließt der Mann herauszufinden, wo die Mitglieder der Organisation abgeblieben sind und was im Green Park vor sich geht. Dabei stößt er auf weitere Notizen, welche von einem Mark Slender berichten. Ob dieser Mark Slender etwas mit den Vorfällen zu tun hat? Der Mann weiß es nicht, nur muss er bald erkennen, dass das Monster nun auch ihn verfolgt...


Das Grusel-Game "Slender - The Eight Pages" hatte weltweit für Furore gesorgt und zog unzählige Nachahmer nach sich. Kein anderes Monster war in der Welt der Horror-Games so beliebt wie der Slender Man. Dieser Bekanntheitsgrad reichte auch bis nach Polen, wo 4 Freunde von dem Game positiv überrascht waren und auch die ganzen Nachahmer anspielten. Dabei fiel ihnen die Ideenlosigkeit der anderen Entwickler auf. Und sie stellten sich zurecht die Frage, warum kostenlose Games nicht wie kommerzielle Games aussehen und sich spielen lassen sollten? Ein Slender Man Game in diesem Gewand, dürfte doch für schlaflose Nächte sorgen. Die Freunde waren sehr mit der Unity Engine vertraut und als sie merkten, dass kein Entwickler dem Slender Man ein tolles Game geben wollte, beschlossen sie selbst dieses zu entwickeln. Durch ihre Erfahrungen mit der Unity Engine konnten sie eine Grafikpracht hervorbringen, welche die anderen Slender Man Games nicht hatten und erregten sofort internationale Aufmerksamkeit. Das ursprüngliche Spielprinzip sollte zwar beibehalten werden, aber sich wie ein richtiges, vollwertiges Game anfühlen. So suchte man nun also richtige Notizen, welche die geheimnisvolle Geschichte vorrantreiben und diese Suche damit Sinn ergibt.
Eine richtige Handlung dachte man sich auch für das Game aus und gab dem Slender Man sogar eine richtige Herkunftsgeschichte, welche manchen Fans des gesichtslosen Monsters nicht gefallen sollte. Die 4 Freunde gründeten schließlich ParanormalDev und nannten ihr Game "Haunt - The Real Slender Game", womit sie andere Slender Man Games offensichtlich herausfordern wollten. Die erste Version des Games wurde direkt zu einem großen Erfolg, brachte den Entwicklern aber auch einiges an Kritik ein. Denn ihr Slender Man war zu schwer sichtbar und bei der nächsten Version war er schließlich zu gut sichtbar. Obwohl ansonsten alles am Game stimmte, haperte es ausgerechnet am gruseligen Slender Man. So beschlossen die Entwickler für das letzte Update, Version 1.1, nochmal zurück zu den Wurzeln des Slender Man Mythoses zu gehen. Statt sich auf den Look anderer Games oder Zeichnungen zu verlassen, lasen sie sich Originaltexte durch und erschufen nach deren Vorbild ihren neuen Slender Man. In den Augen vieler Gamer war es den Entwicklern gelungen, den Slender Man so aussehen zu lassen, wie er in all den Geschichten dargestellt worden war. "Haunt - The Real Slender Game" war nun endlich fertig und wurde zu einem vollen Erfolg für die Entwickler. Nicht nur gemessen am eigenen Erfolg, sondern auch erfolgreich darin, zu beweisen das auch kostenlose Games sich we vollwertige Games anfühlen können.


Direkt schon im Menü kann man ein erstes Musikstück des fantastischen Soundtracks genießen und einen Schwierigkeitsgrad auswählen. Dies ist bereits ein großer Unterschied zu anderen Slender Man Games und verleiht dem Game den Charakter eines kommerziellen Games. Kaum begonnen, stellt das Game die Frage was man tun würde, wenn man an einem Ort erwachen würde, den man nicht kennt. Damit kennen wir also direkt schon die Ausgangssituation für unsere Spielfigur. Nun beginnt endlich das eigentliche Game und es haut einen einfach nur von den Socken. Nicht nur das eine tolle Melodie im Hintergrund erklingt, sondern die Grafik ist einfach nur fantastisch und selbst die Hände der Spielfigur sind sichtbar. Das ganze Bild ist leicht verzerrt, als würde man durch die Augen einer Kamera blicken und weiter entfernte Objekte wirken unscharf. Alles wirkt wie bei einem Traum, was ein großer atmosphärischer Pluspunkt ist. Das es dabei auch noch regnet und Blitze zusätzlich die Szenerie erhellen, versteht sich natürlich von selbst. Kaum ein paar Schritte gegangen, entdeckt man nicht nur ein Auto, sondern auch einen Wegplan des Parks. Diese Wegpläne sind auf dem gesamten Parkgelände verteilt und geben Hilfestellung bei der Findung der einzelnen Schauplätze. Es dürfte kein Spoiler sein zu erwähnen das das Parkgelände wirklich riesig ist. Am Auto angekommen findet man bereits eine erste Notiz, welche eine der ersten Neuerungen dieses Games darstellt. Diese Notiz klärt über die Organisation Project : HAUNT auf und erinnert dabei an die Notizblätter aus klassischen Survival Horror Games ala "Resident Evil". Von diesen Notizen wollen noch viele weitere gefunden werden, um Licht ins Dunkel der Vorgänge zu bringen. Desweiteren findet man bei dem Auto auch noch ein Foto und Batterien für die Taschenlampe. Gerade letztere wird man immer wieder suchen müssen, da die Taschenlampe überlebenswichtig ist. Zwar wird man sie anfangs kaum brauchen, weil die Spielwelt nicht so düster erscheint, aber dank des dynamischen Wettersystems wird die Nacht immer dunkler und die Taschenlampe immer unersetzbarer.  Von den Fotos gibt es auch eine bestimmte Anzahl, jedoch stellen diese eine optionale Suchaufgabe dar. Wer alle aufsammelt, bekommt bei Spielende eine Belohnung, jedoch ist diese Sucherei kein Muss. Die Suche nach den Notizen gestaltet sich nicht nur wegen der Größe des Parks als besonders schwierig, sondern auch weil viele Orte einfach versperrt sind. So gibt es abgeschlossene Häusertüren etc. für welche erstmal die passenden Schlüssel gefunden werden wollen. So stellt das Game den Gamer vor viele Aufgaben, damit dieser bei seiner Jagd nach den Notizen erfolgreich ist. Es wollen ab und zu auch mal Schalter gefunden werden, um verrostete Tore aufspringen zu lassen oder zu verschließen, um auf die Weise einen Verfolger evtl. abzuwehren. Schauplätze sind reichlich vorhanden und keiner von ihnen wirkt einladend. Egal ob es nun ein Haus, ein Turm mitsamt Wendeltreppe oder gar ein Konzentrationslager ist, jeder dieser Orte wirkt gruselig und gefährlich. Vorallem beim Konzentrationslager muss man vorsichtig sein, weil sich in diesem Geister herumtreiben, welche die Spielfigur auf anhieb töten. Schaltet man in anderen Bereichen sogar das UV Licht an, tauchen noch weitere gefährliche Geister auf. Um diesen zu entgehen, muss man lediglich das UV Licht wieder ausschalten, was sie zu keiner wirklichen Bedrohung macht. Die Opfer des Konzentrationslagers sind hingegen genauso gefährlich wie der Slender Man. Der Slender Man an sich war nie zuvor so gruselig wie in diesem Game. Er ist ein wahres Ungeheuer, welches in der Ferne als solches nicht immer sofort auszumachen ist. Mit seinen vielen Tentakeln wirkt er beinahe wie ein Baum und kann mit einem solchen schnell verwechselt werden. Erst wenn dieser Baum näher kommt, das weiße Monstergesicht und die zuckenden Tentakel sichtbar werden, ist der Slender Man als solcher erkennbar und dann ist es bereits zu spät für die Flucht. Die Kreatur erinnert hier nicht mehr an einem gesichtslosen Mann im Anzug, sondern sieht wie ein Monster aus, welches keinerlei menschliche Züge an sich hat. Dieses Design des Slender Mans ist richtig gruselig und jede Begegnung mit ihm schauderhaft. Bei den vielen Aufgaben und der Größe des Parks, wäre es natürlich ärgerlich, wenn man nach jedem Spieletod wieder von vorne beginnen müsste. Aus diesem Grund kann man an Schreibmaschinen, "Resident Evil" lässt erneut grüßen, seinen Spielstand speichern und sollte dies auch unbedingt in Anspruch nehmen. Das Game verliert dadurch nichts von seiner grandiosen Gruselatmosphäre, da es konstant spannend und abwechslungsreich bleibt. Und je finsterer die Nacht wird, umso angespannter ist letzten Endes der Spieler.


Wie bereits erwähnt, verwendet auch dieses Game die bekannte Unity Engine. Das fällt überhaupt nicht auf, weil die Entwickler die Engine auf eine Art und Weise bearbeitet haben, die man kaum für möglich gehalten hätte. Obwohl das Game völlig kostenlos ist, erstrahlt es in einer wundervollen und sehr hochwertigen Grafik. Die Texturen sind zum Großteil gestochen scharf, es gibt tolle Lichteffekte, Wettereffekte und sogar die selbst erstellten 3D Modelle wirken fantastisch. Man schaue sich nurmal den Slender Man an, welcher langsam durch die Luft schwebt und dessen Tentakel dabei konstant durch die Gegend zucken. Da steckt echte Arbeit hinter und die Kreatur besteht aus sehr vielen Polygonen.
Die Grafik sieht für ein kostenloses Game wirklich ungemein großartig aus und der verfremdete, traumähnliche Grafikstil weiß auch sehr zu überzeugen. Wer ein grafisch imposantes Slender Man Game sucht, braucht nicht mehr weiter zu suchen. Aber nicht nur visuell macht das Game eine fantastische Figur, denn der Soundtrack ist ebenfalls ganz große Klasse. Melancholische Klänge geben sich die Hand mit düsteren Musikstücken. All diese Musikstücke klingen derart hochwertig, dass sie aus einem kommerziell hergestellten Game stammen könnten. Auch die eigentlichen Soundeffekte klingen klasse, egal ob es sich dabei um durchbrennende Glühbirnen, aufspringende Türen oder Schreie in der Ferne handelt. Alles klingt sehr hochwertig und verdichtet die bereits vorherrschende Atmosphäre um einiges.


FAZIT



Ich muss ja zugeben, dass mich der Hype um den Slender Man doch schon etwas nervt. Die Games haben zwar oft eine richtig gute Gruselatmosphäre, aber das immer gleiche Spielprinzip wird auf dauer doch etwas langweilig. Der Slender Man selbst ist so ein toller Charakter, warum traut sich kaum Jemand mal etwas neues mit ihm anzustellen? Als ich von "Haunt - The Real Slender Game" erfuhr, waren meine Erwartungen eher niedrig, weil es auch hier nur um das Sammeln irgendwelcher Notizen ging. Aber ich sollte eine große Überraschung erleben, weil "Haunt - The Real Slender Game" ist richtig klasse. Das fängt bereits bei der Musik im Menü an und zieht sich durch den gesamten Soundtrack. Die Musik ist derart klasse, dass die Macher den Soundtrack sogar verkaufen könnten und es würden sich sicherlich viele Käufer finden lassen. Was als Nächstes auffiel, war natürlich die richtig tolle Grafik. Würde ich es nicht besser wissen, würde ich diese Grafikpracht nicht für die Unity Engine halten. Was die Entwickler aus dieser Engine herausgeholt haben ist bombastisch. Es gibt tolle Lichteffekte, scharfe Texturen, Nebel, dynamisches Wetter, Unschärfeffekte etc. Sie reizen wirklich das gesamte Potential der Engine aus und machen aus "Haunt - The Real Slender Game" ein wirklich fantastisch aussehendes Game. Man darf bei dieser Grafikpracht nicht vergessen, dass dieses Game trotzdem völlig kostenlos ist. Dank des traumähnlichen Effektes wirkt das Game von Anfang an ziemlich gruselig, was von den unterschiedlichen Schauplätzen sogar noch verstärkt wird. Egal ob es ein Haus, ein Konzentrationslager ein Kraftwerk oder ein Bunker ist, all diese Orte wirken beunruhigend und verbreiten eine ganz besondere Gruselatmosphäre. So war ich beispielsweise im Konzentrationslager richtig geschockt, als mich plötzlich kopflose Geister angriffen. Ja, Slender Man ist in diesem Game nicht die einzige Gefahr.  Das Schöne an "Haunt - The Real Slender Game" ist, das die Entwickler das simple Spielprinzip übernommen und auf eine Art und Weise perfektioniert haben, mit der man so nie gerechnet hätte. Es wollen 12 Notizen gefunden werden, aber das Parkgelände ist riesig und die Notizen lassen sich nicht so leicht finden. Manche von ihnen befinden sich auch in abgesperrten Gebieten, so dass man erst einen Schlüssel oder Schalter finden muss. Durch diese simplen Ideen, kommen nicht nur viele weitere Aufgaben auf den Gamer hinzu, sondern die Welt wirkt um einiges glaubwürdiger und lebendiger. "Haunt - The Real Slender Game" ist der Beweis, dass sich auch aus solch einem simplen Spielprinzip ein richtiges Game mit Rätseln und Aufgaben entwickeln lässt. Selbst die Suche nach den Notizen ergibt diesmal Sinn, weil diese über die Hintergrundgeschichte aufklären und man sogar die Hintergründe des Slender Mans erfährt. Das spornt regelrecht zum weiterspielen an, damit die Vorgänge endlich einen Sinn ergeben. Da das Parkgelände so riesig ist, unter einer Stunde Spielzeit ist das Game kaum zu schaffen, kann man seinen Fortschritt an Schreibmaschinen speichern. Das ist auch bitter nötig, weil der Slender Man ein sehr hartnäckiger und gefährlicher Verfolger ist. Der Slender Man selbst stellt eine weitere positive Überraschung dar. So ähnelt er hier nicht länger einem Anzug tragenden Mann, sondern ist ein widerliches Monster voller Tentakel. Aus der Ferne wirkt er sogar wie ein Baum, aber wehe man lässt die Kreatur zu nahe an sich heran. Manchmal hockt das Monster auch auf dem Boden rum, um die Spielfigur anzulocken und ist man nah genug an ihn herangetreten, greift er unerwartet an. Dieses Verhalten und sein gesamtes Erscheinungsbild machen ihn zum bisher gefährlichsten und gruseligsten Slender Man. Dem Vieh will man nicht allein im Dunkeln begegnen. Alles in allem war ich sehr positiv überrascht, wieviel "Game" die polnischen Entwickler aus dem simplen Spielpinzip herausgeholt haben. Sie beweisen damit, dass man auch mit den simpelsten Ideen richtig überzeugende Games herstellen kann. Auf eine gewisse Art und Weise stellt es die Perfektionierung des Slender Man Spielprinzips dar und besser lässt sich dieses Spielprinzip wohl nicht mehr ausweiten. Und die Gruselatmosphäre ist auch eine Klasse für sich und übertrifft die anderen Slender Man Games. Das bisher wohl beste Game um den Slender Man!!


10 / 10











Download Link : http://haunt-slendergame.com/

2013年3月25日月曜日

Game Review : Slender Man's Shadow




Originaltitel : Slender Mans's Shadow

Entwickler :  Marc Steene

Musik : Marc Steene

Herstellungsland : Amerika

Erscheinungsjahr : 12. Januar 2013




Man erzählt sich die Legende vom Slender Man, eine Kreatur die weltweit Menschen verschwinden lässt oder tötet. Wer einmal vom Slender Man heimgesucht wird, ist des Todes. Doch 9 Menschen sollen die Begegnung mit der Kreatur überlebt haben. Diese 9 Menschen waren völlig unterschiedliche Charaktere und begegneten der Kreatur an völlig unterschiedlichen Orten. Doch eines hatten sie alle gemeinsam, der Slender Man machte Jagd auf sie. Dies sind ihre Geschichten...


Die Entstehung von "Slender Man's Shadow" begann im Juni 2012, als der junge Marc Steene von dem Game "Slender - The Eight Pages" hörte. Wie so viele Andere, war auch er von dem simplen Spielprinzip sofort begeistert und wollte mehr davon sehen.
Doch es gab nicht mehr, da Marc Hadley nur diese eine im Wald spielende Map entwickelt hatte. So kam Marc Steene die Idee, dass der Slender Man doch auch an anderen Orten eine gute Figur machen müsste. Und so beschloss er im Juli 2012, als erster Entwickler überhaupt, weitere Abenteuer des Slender Mans zu entwickeln. Dies sollte eine inoffizielle Spin-off Serie des Ursprungsgames werden. Da der junge Entwickler von Spielentwicklung nicht viel verstand, benutzte er die leicht bedienbare FPSC Engine und veröffentlichte bereits im August 2012 seine erste Map. Diese schlug ein wie eine Bombe, so dass Marc Steene direkt mit der Entwicklung weiterer Maps begann und sich schnell eine riesige Fangmeinde entwickelte. Seine Maps wurden dabei fast so erfolgreich wie das Ursprungsgame.
Nachdem er im Oktober 2012 mit "Prison" seine vorerst letzte Map veröffentlicht hatte, beschloss er für die nächste Map einen Wechsel der Engine vorzunehmen. Er war bereit, gegen Spenden, die alten Maps ebenfalls mit dieser neuen Engine zu verbessern. Was dann geschah, hatte selbt Marc Steene nicht kommen sehen. So spendeten seine Fans insgesamt 1000$ für die Neu-Entwicklung der bereits bekannten Maps. Der Entwickler entschied sich für die Unity Engine und begann mit der Entwicklung. Da er sehr viele Verbesserungen und Veränderungen vornahm, zog sich die Entwicklung viele Monate hin. Das mit "Carnival" und "Christmas Special" zusätzlich noch 2 völlig neue Maps entwickelt werden wollten, zog die Entwicklung noch viel weiter in die Länge. Anfang Januar 2013 war es dann soweit und das fertige "Slender Man's Shadow" wurde veröffentlicht. Da die Entwicklung anstrengender als gedacht war, veröffentlichte Steene das fertige Game nicht kostenlos, sondern verlangte stattdessen 6,99$ dafür. Obwohl viele Anhänger seines Franchises darüber empört waren, wurde letzten Endes auch das fertige "Slender Man's Shadow" ein voller Erfolg!


Hat man das Game gestartet, kann man die Intensität der Leuchtstäbe einstellen. Leuchtstäbe? Ja genau, diese stellen eine der ersten Neuerungen dieses Games dar. Danach kann man sich für eine der 9 Maps entscheiden, wobei jede ihre völlig eigenen Qualitäten hat. Um den Gruselfaktor noch zu erhöhen, haben einige dieser Maps sogar einen Vorspann, welcher über die Hintergrundgeschichte aufklärt. Im Grunde handelt es sich hier um die Geschichten von 9 Personen, die mit dem Slender Man in Kontakt kommen. Das ist natürlich nicht wirklich viel Handlung, reicht aber völlig aus, da jede dieser Personen eine ganz spezielle Begegnung mit dem Slender Man hat. So erzählt "Sanatorium" die Geschichte eines männlichen Patienten in einer Nervenheilanstalt. Das diese mit ihren vielen Gängen und finsterem Nebel für eine gehörige Gruselatmosphäre sorgt, dürfte wohl jedem klar sein. Die Map steckt voller Details und selbst eine Löwenstatue lässt sich finden. Das Spielprinzip ist hier dasselbe wie eh und je, man muss also auch hier 8 Buchseiten finden. Da man nach der Findung dieser 8 Buchseiten schnell zum Ausgang flüchten muss, sollte man die Leuchtstäbe verwenden. Diese kann man als Anhaltspunkt auf den Boden fallen lassen, um so am Ende einfacher den Ausgang wiederzufinden. Eine wirklich sehr nette Idee, die bei den verschiedenen Maps lebensrettend sein kann. In der nächsten Map "Hospice" spielt man die Rolle einer Frau in einer Sterbeklinik. Diese Sterbeklinik ist nicht nur verwinkelt, sondern hat auch recht enge Gänge. Dadurch erzeugt diese Map von Anfang an ein sehr unsicheres Gefühl beim Gamer und bietet eine sehr starke Gruselatmosphäre.
Auch in dieser Map wollen wieder 8 Buchseiten gefunden werden, doch haben diese diesmal eine Besonderheit an sich. Jede dieser Seiten beinhaltet 2 Textreihen, die am Ende ein Gedicht um den "Grossmann" ergeben. Das ist sehr originell und verdichtet die unheimliche Atmosphäre. Die Map "Elementary" stellt die wohl bösartigste und brutalste Map des ganzen Games dar. Diese Map erzählt die Geschichte eines kleinen Mädchens, welches in seiner Grundschule nach seinen Teddybären sucht. Dabei wird die Grundschule von einem finsteren Nebel durchzogen und obwohl man Kindergelächter auf dem Pausenhof hört, ist die Schule verlassen. Die Rolle eines unschuldigen Kindes ist sehr unwohl erregend, allen vorran da dieses kleine Mädchen einige schreckliche Entdeckungen macht. So hängt auf dem Baum im Pausenhof die gehäutete Leiche eines Lehrers und auf einem Klassentisch liegt sogar der Kopf eines weiteren Lehrers. Der Gedanke, dass diese Bilder von einem gerade mal 8 Jahre alten Mädchen gesehen werden, macht diese Map zu einer sehr bedrückenden Map. Das man als Kind Teddybären, statt Buchseiten, sammeln muss, ist dabei noch die netteste Idee. Hat man diese bedrückende Map hinter sich gelassen, wird man in "Mansion" ins Kinderhaus eines Komapatienten versetzt und dieses hat es in sich. So wollen diesmal 12 Erinnerungsstücke gefunden werden, was diese Erinnerungsstücke allerdings darstellen sollen, ist gar nicht so einfach rauszufinden. Dadurch erlangt diese Map einen besonderen Schwierigkeitsgrad und ihre sehr engen Räume sind dabei nicht gerade behilflich. Dieses Haus ist nicht nur ziemlich groß, sondern auch ziemlich gruselig. So tobt draussen ein fürchterliches Gewitter, während man durch das unheimliche Haus schleicht. In "Claustrophobia" befindet man sich schließlich in einem Heckenlabyrinth und muss 10 Schlüssel aufsammeln. Mit einem dieser Schlüssel muss die Ausgangstüre aufgeschlossen werden und so könnte es sein, dass bereits der erste Schlüssel schon der Richtige ist. Ein Heckenlabyrinth als Schauplatz erzeugt von Natur aus bereits eine gekonnte Gruselatmosphäre, welche von unheimlichen Statuen und den engen Wegen noch verstärkt wird. Die Map ist auch sehr riesig und verworren, so dass man sich sehr leicht und schnell verlaufen kann. Das macht diese Map besonders schwierig und nervenzerfetzend. In "7th Street" befindet sich eine Frau auf der 7. Straße einer Stadt und muss diverse Buchseiten finden. Diese Map wirkt ungruseliger als die Anderen, obwohl die vorhandene Stille schon für Gänsehaut sorgen kann. Aber es befinden sich Straßenlaternen auf der Straße, welche mit ihrem Licht die Straßenzüge derart erhellen, das die Taschenlampe kaum benötigt wird. Trotz einiger enger Gassen ist das Areal auch sehr weitläufig, was viele Fluchtmöglichkeiten zulässt und dem Geschehen etwas an Spannung nimmt. In "Prison" verschlägt es den Gamer in die Haut eines Insassen eines japanischen Gefängnisses. Diese Map gehört dabei zu den gruseligsten und schwierigsten Maps des ganzen Games. Die Gänge sind allesamt sehr eng, verwinkelt und in Sackgassen kann man auch geraten. Sobald man die erste Buchseite gefunden hat, beginnt ein Zeitlimit von 130 Sekunden. Hat man die restlichen Seiten in diesen 130 Sekunden nicht gefunden, wird man automatisch vom Slender Man eingeholt. Dies macht aus der ohnehin gruseligen Map ein wahrhaft nervenzerfetzendes Erlebnis. Gruselig geht es weiter in "Carnival", wo ein Mann auf einem stillgelegten Jahrmarkt nach seiner Tochter sucht. Diese Map zeichnet sich durch eine wahrlich gespenstische Atmosphäre aus, da die Nacht pechschwarz ist und es konstant regnet. Der verlassene Jahrmarkt an sich kann auch eine sehr gruselige Stimmung erzeugen, weil man hinter jedem Stand den finsteren Slender Man erwartet. Die Suche nach den Beweisen ist gar nicht so leicht, weil diese sehr schwer zu erkennen sind und die Map sehr groß ist. Die letzte Map "Christmas Special" ist im Grunde eine reine Spaß-Map, kann aber auch genug Nervenkitzel erzeugen. Diesmal spielt man einen Mann am Nordpol, welcher Geschenke aus der Werkstatt des Weihnachtsmannes klaut. Das der Weihnachtsmann natürlich was dagegen hat, sollte jedem klar sein. So wird man in diesem weihnachtlichen Ambiente nicht vom Slender Man, sondern vom wütenden Weihnachtsmann gejagt. Unspannender wird diese Map dadurch nicht. Obwohl alle Maps im Grunde nach dem selben Spielprinzip ablaufen, haben sie genug neue Ideen und Variationen des Themas, um jede Map aufs Neue interessant zu gestalten. Zusätzlich hat jede Map ihre völlig eigene Gruselatmosphäre, was auch von den unterschiedlichen Verhaltensmustern des Slender Mans liegt. Denn dieser verhält sich auf jeder Map etwas anders, so dass sich Gamer nie sicher sein können, was sie erwartet.


Als Grafikgerüst dient auch bei diesem Slender Man Game die bekannte Unity Engine. Diese erzeugt diesmal richtig schöne Effekte und wirkt aufwändiger, als bei den meisten anderen Vertretern. So gibt es wunderschöne Lichteffekte und sogar Motion Blur bei Bewegungen. Als ob das nicht schon alles wäre, gibt es auch richtig gute Texturen und selbst der Slender Man hat diesmal ein bewegliches 3D Modell bekommen. So steht er nicht nur starr in der Gegend herum, sondern bewegt dabei auch seine Hände und seinen Kopf. Sogar Grundzüge eines Gesichts besitzt er diesmal, was ihm allerdings etwas von seinem Gruselcharakter nimmt. Die Soundeffekte sind ebenfalls sehr hochwertig geworden, egal ob es nun Regen, Donner oder Kindergelächter ist. Selbst die wenigen, gesprochenen Dialoge klingen absolut hochwertig und nicht wie schlechte Mikrofonaufnahmen. Da wurde wirklich professionelle Arbeit geleistet. Die musikalische Untermalung erinnert an das Ursprungsgame, klingt hier nur etwas lauter und beunruhigender.


FAZIT



Wenn man 80% der Fans von "Slender - The Eight Pages" fragt, was sie sonst noch begeistert hat, fällt definitiv der Name "Slender Man's Shadow". Dieses inoffizielle Spin-off war 5 Monate in Entwicklung, bis es endlich vollständig fertig gestellt werden konnte. Doch was macht diesen Ableger so beliebt? Zum einen muss man bedenken, dass "Slender Man's Shadow" die erste Kopie von "Slender - The Eight Pages" war und alleine deshalb schon sofort Aufmerksamkeit erwecke konnte. Aber den Erfolg nur daran festzumachen, wäre dem Game unfair gegenüber. Für ungerechnet 5 Euro erhält man als Gamer ganze 9 Maps, welche sich alle voneinander unterscheiden. Das Spielprinzip ist dabei im Grunde das Selbe wie bei "Slender - The Eight Pages", jedoch wurden in jede Map genügend Änderungen eingebaut, um dieses Spielprinzip niemals langweilig werden zu lassen. In einigen der Maps wollen die obligatorischen Buchseiten gefunden werden, während man in anderen Maps nach Schlüsseln etc. suchen muss. Die gesuchten Gegenstände passen sich dabei immer den Maps und deren Geschichte an. Das man in jeder Map einen anderen Charakter spielt, verleiht dem Slender Man etwas allgegenwärtiges, was das bunte Treiben ziemlich gruselig macht.  Interessant dabei ist, wie jede dieser Maps eine andere Gruselstimmung erwecken konnte und unterschiedlichste Emotionen bei mir hervorrief. Vergleicht man beispielsweise den verregneten Jahrmarkt mit einer verlassenen Nervenheilanstalt, sind das völlig unterschiedliche Emotionen, die diese Maps beim Gamer hervorrufen. Am meisten hatte mich die Grundschule überrascht und das nicht nur, weil sie an einem nebligen Tag spielt. Die Vorstellung, ein kleines Mädchen zu spielen und dann die gehäuteten und geköpfen Leichen der Lehrer zu finden, sorgte bei mir doch schon für eine sehr bedrückende Stimmung. Die anderen Maps setzen alle nicht auf derartige Ekeleffekte, weswegen es schon überrascht, dass ausgerechnet der jüngste Charakter die widerlichsten Dinge sehen muss. Die Suche nach den Gegenständen ist immer wieder aufs Neue spannend, weil die Maps genug Abwechslung und fiese Fallen bieten. So kann es beispielsweise beim Heckenlabyrinth passieren, dass man auf der Flucht vorm Slender Man in eine Sackgasse läuft und keine Fluchtmöglichkeiten mehr hat. Was die Maps zusätzlich erschwert, ist das man nach Findung aller Gegenstände den Weg zurück zum Ausgang finden muss. Da der Slender Man in diesen Momenten extrem aggressiv ist, kann diese letzte Aufgabe schonmal zu einer großen Hürde werden. Einige der Maps sind derart groß und verwinkelt, dass man den Weg zum Ausgang nicht mehr so einfach wiederfindet. Hier kommen nun die Leuchtstäbe ins Spiel, welche man auf der Map verteilt fallen lassen kann und diese den Rückweg weisen. Dieses Feature ist wirklich sehr toll, hilfreich und sorgt für schöne Lichteffekte. Allgemein zeigt die Unity Engine bei "Slender Man's Shadow" ihre Grafikmuskeln und zaubert schöne Effekte auf den Bildschirm. Egal ob es Lichteffekte, Motion Blur, Texturen oder die 3D Modelle sind. Alles sieht sehr hochwertig aus und verweist viele andere Unity Games in ihre Schranken. Akkustisch legt sich das Game ebenfalls mächtigst ins Zeug und sorgt für böse Schockeffekte. Insgesamt ist "Slender Man's Shadow" um einiges gruseliger als es "Slender - The Eight Pages" war.  Dies wird nicht durch bloße Schockeffekte erreicht, sondern durch den Look der einzelnen Maps. Egal ob finsteres Herrenhaus,verlassener Jahrmarkt, Gefängnis, Heckenlabyrinth etc. Jede dieser Maps strahlt eine unheimliche Atmosphäre aus, in denen die Begegnungen mit dem Slender Man nur noch das i-Tüpfelchen des Schreckens darstellen. Alles in allem ist dieses Game das bessere "Slender - The Eight Pages", weil es mehr Maps und Abwechslung bietet. Dafür kostet dieser Spaß etwas über 5 Euro, kann dafür aber mit ganzen 9 großen Maps aufwarten. Ein wirklich teuflischer Horrorspaß, welcher das bekannte Spielprinzip an seine Grenzen bringt! Und hey, bei welchem anderen Game erschreckt man sich sonst noch vorm Weihnachtsmann?


09 / 10











Offizielle Webseite : http://www.slendermansshadow.com/