2013年2月18日月曜日

Game Review : Slender Man - The Game





Originaltitel : Slender Man - The Game

Entwickler :  Green Meteor Team

Musik : Green Meteor Team

Herstellungsland : Amerika

Erscheinungsjahr : 2011



Der Geburtstag eines Kinder gehört zu den wichtigsten Ereignissen jedes Jahr. Kein Wunder also, das man die lange Fahrt auf sich nahm. Endlich am entlegen liegenden Haus angekommen, wird man von niemandem begrüßt. Die Haustür lässt sich öffnen und so beschließt man das Haus zu betreten. Überall hängt Geburtstagsdekoration und auf dem Essenstisch stehen Geburtstagshüte und ein Kuchen, aber wo sind die Kinder hin? Plötzlich erscheint der Geist eines der Kinder und ehe man begreift was man da sieht, steht da dieser dürre, gesichtslose Mann neben dem Kind. Der Slender Man hat neue Beute gefunden...



Der Slender Man ist eine der interessantesten Horrorgeschöpfe der letzten Jahre. Entstanden ist die Figur im Jahre 2009, als im Creepypasta Forum ein Thema über gruselige Fotos eröffnet wurde. Dort konnten Forenmitglieder bearbeitete Fotos posten, um die anderen Forenmitglieder zu erschrecken. Ein sehr talentiertes Forenmitglied erschuf dabei den Slender Man und lies diesen auf vielen Fotos erscheinen. Da dieses Wesen von weitem wie ein Mensch aussah, erst bei näherer Betrachtung unmenschlich wirkte und es auf Kinder abgesehen hatte, wurde diese Kreatur schnell zu einem beliebten Boogeyman. Sein nächstes Erfolgserlebnis hatte der Slender Man im Oktober 2011, als die Webseite  64Digits einen scary-game-making Wettbewerb abhielt. Dort sollten Entwickler ein gruseliges Spiel entwickeln und konnten dabei Preise absahnen.
Einer der teilnehmenden Entwickler war das Geen Meteor Team, welches sich durch diverse 2D Games bereits einen Namen gemacht hatte. Man entschied sich ein Spiel über den Slender Man zu machen, feierte damit großen Erfolg und brachte das Monster wieder ins Gespräch.


Das Spiel beginnt ohne jegliche Einführung mit dem Geräusch eines Autos. Kurz darauf befindet man sich mitten auf der Straße und kann erstmals die ungewöhnliche Grafik-Engine begutachten.
Sofort steht die gesamte Spielwelt zur Verfügung, so dass man entweder das Haus betreten kann, oder geradeaus in den Wald laufen kann. Diese Freiheit verwirrt ein wenig, da das Spiel keinen Anhaltspunkt gibt, was überhaupt zu tun ist. Die Grafik ist dabei recht simpel gehalten, mit simplen Polygon Modellen und recht schwachen Texturen.  Doch diese Schwäche wird durch den Stil der Grafik gut retuschiert, da alles in atmosphärischem schwarz / weiß gehalten ist. Es gibt nur wenige Gegenstände, wie die Straßenlaternen oder den Wasserturm, die in Farbe gehalten sind und wie Fremdkörper in dieser Welt wirken. So kann dieser ungewöhnliche Grafikstil direkt eine großartige Gruselatmosphäre aufbauen. Verstärkt wird diese Gruselatmosphäre noch, als man schließlich das Haus betritt und überall Geburtstagsdekorationen vorfindet. Auf dem Küchentisch liegen sogar noch Geburtstagshütchen und eine Torte. Obwohl das Spiel keine Erzählung hat, wird hier klar, dass die eigene Spielfigur wegen des Kindergeburtstages zu diesem entlegenen Haus gefahren ist. Doch weit und breit ist kein Kind zu finden und auch kein Lachen zu hören. Das Thema Kinder ist schon immer ein empfindliches Thema im Horror-Genre gewesen, da Kinder die ultimative Unschuld symbolisieren. Da keins der Kinder auffindbar ist, baut das Spiel direkt eine bedrückende Stimmung auf. Doch herrscht diese Stille nicht ewig, da plötzlich der Geist eines der Kinder erscheint. Hier zeigt sich erstmals der gelungene Einsatz der Sounduntermalung, da man hier schon mächtig zusammen zucken kann. Auffällig ist auch, dass die Figuren in 2D Sprites gehalten sind, statt wie der Rest der Welt aus 3D Polygon Modellen. Da kommt Retro Stimmung auf. Hat man sich erstmal von dem Schreck erholt und hält ausschau nach weiteren Kindern, folgt gleich der Nächste. Denn plötzlich steht der unheimliche Slender Man neben dem Geisterkind und nimmt dieses mit. Von diesem Punkt an, herrscht ein extremer Nervenkitzel, da der Slender Man immer und überall auftauchen kann. Bei der weiteren Untersuchung des Hauses wird man schnell feststellen, dass es verschlossene Türen gibt und man sogar Gegenstände finden kann. So findet man selbst ein Videoband, welches sich in den passenden Videorekorder legen lässt und neue Hinweise gibt. Diese Rätsel ergeben alle einen Sinn und lockern das gruselige Geschehen auf, obwohl der Slender Man immer wieder auftauchen kann. Wie man allerdings schnell feststellen wird, bedeutet die Begegnung mit dem Slender Man nicht den Tod. Stattdessen startet man wieder am letzten Punkt und kann da weitermachen, wo man zuvor aufgehört hat und muss nicht alle Rätsel erneut lösen. Das ist zwar Einsteigerfreundlich, nimmt dem Spiel aber einiges an Nervenkitzel und Gruselatmosphäre. Es dauert auch nicht lange, bis sich plötzlich bösartige Kinder in dem Haus herumtreiben und jagt auf den Spieler machen. Diese Kreaturen feiern ihren Einstand in einer sehr gelungenen Hommage an den Horrorklassiker "Saw" und können anfangs für eine unangenehme Überraschung sorgen. Diese Kinder springen dem Spieler wie die Facehugger aus "Alien" ins Gesicht, was einen bewegungsunfähig und zu einem leichten Ziel für den Slender Man macht. Natürlich kann man diese Teufel auch wieder abwerfen, allerdings muss man dafür 15 Sekunden lang auf die Leertaste hämmern. Gegen Spielende findet man sogar eine Pistole, mit welcher das Spiel leichte Anleihen an Ego-Shooter erhält. Leider ist die Grafik-Engine nicht im Stande eine gute Kolisionsabfrage bieten zu können, so dass die Shooter Einlagen zu einer frustrierenden Angelegenheit werden. In diesen Momenten hat "Slender Man - The Game" auch jegliche Gruselatmosphäre verloren und man quält sich nur noch durch die Shooter Passagen. Egal ob man nun im Haus, oder im anliegenden Wald umherschleicht.


Das Green Meteor Team hat völlig auf den Einsatz irgendwelcher musikalischer Untermalungen verzichtet. Die allgemeine Soundkulisse, in welcher man fast nur die Schritte der eigenen Spielfigur hört, klingt zwar hochwertig, ist aber fehlerhaft.
So kann es passieren, das man sich im Wald befindet und sich die Schritte trotzdem weiterhin so anhören, als befände man sich noch in dem Haus. Dies ist wohl der störendste Bug in diesem kleinen Spiel. Da "Slender Man - The Game" völlig auf Atmosphäre setzt, gibt es auch keine brutalen Szenen zu bestaunen. Erschießt man die bösen Kinder, lösen diese sich lediglich in Luft auf. Splatterfans werden mit diesem Spiel nicht glücklich werden.


FAZIT



Der Slender Man ist eine der wohl interessantesten Neukreationen des Horror-Genres. Seine gesamte fremdartige Erscheinung macht ihn zum "schwarzen Mann" der Neuzeit. So weckte ein Spiel rund um diese Kreatur natürlich großes Interesse. Da dieses Spiel durch einem Horror Wettbewerb entstand, war es sogar kostenlos, was es natürlich noch viel interessanter machte. Das Spiel des Green Meteor Teams kann von Anfang an eine erstklassige Atmosphäre vorweisen. Das beginnt schon bei dem interessanten Grafikstil, dessen schwarz / weiß Inszenierung dem ganzen Treiben einen unheimlichen Touch verleiht.
Betritt man erstmals das Haus und sieht die Überreste des geplanten Kindergeburtstages, treibt es einem schon die Nackenhaare hoch, weil tragische Kinderschicksale schon etwas unheimliches an sich haben. Die erste Begegnung mit dem Slender Man ist ein echter Schocker, den man so schnell nicht mehr vergisst und danach herrscht Nervenkitzel pur. Man versucht die interessanten Rätsel zu lösen, während man immer Gefahr rennt, dem Slender Man in die Arme zu laufen. Da kommt eine immense Spannung auf und die Gruselatmosphäre ist brillant. Wäre da nicht das Problem, dass die Angriffe des Slender Mans nach einem bestimmten Schema ablaufen. Hat man dieses Schema erstmal erkannt, gibt es keine unerwarteten Begegnungen mit dem Slender Man mehr. Dies ist sehr schade, weil es dem Spiel viel Gruselatmosphäre nimmt. Glücklicherweise tauchen später noch die besessenen Kinder auf, welche wie Tollwütige auf den Spieler zustürmen. Dabei springen sie dem Spieler ins Gesicht und man muss an die 15 Sekunden auf die Leertaste hämmern, um so ein Blag wieder abwerfen zu können. Dies wird vorallem ab dem Punkt lästig, ab dem man eine Pistole mit sich führt und die Kinder erschiessen muss. Die Kolisionsabfrage ist katastrophal, so dass man öfter vorbei schießt, als das man etwas trifft. Diese Fehlschüsse nutzen die Kinder sofort aus, um dem Spieler ins Gesicht zu springen. Frustration wird da groß geschrieben. Die Idee, das man sich am Ende gegen die Angreifer wehren kann, ist zwar nett gemeint, aber die Umsetzung ist einfach nur katastrophal. Sobald man die Pistole hat, wird "Slender Man - The Game" ein reines Try & Error Game und das bricht dem Spiel das Genick. So etwas hat weder mit Grusel, noch mit Spielspaß etwas zu tun und das Green Meteor Team hätte besser daran getan, wenn es diese Shootereinlagen komplett weggelassen hätte. Alles in allem kann dieses kostenlose Horrorspiel anfangs mit einer grandiosen Gruselatmosphäre punkten, die leider systematisch abnimmt, bis man am Ende nur noch Frustmomente verspührt. Als Experiment und erstes Spiel um den mysteriösen Slender Man ist es ein nettes Erlebnis, in welches zuviele Ideen verpackt wurden und diese dem Spiel letzen Endes das Genick brachen.


06 / 10










Download Link : http://www.greenmeteorteam.com/slenderman.html

0 件のコメント: