2013年3月22日金曜日
Game Review : SlenderMod
Originaltitel : SlenderMod
Entwickler : Flyingpie
Musik : Flyingpie
Herstellungsland : Amerika
Erscheinungsjahr : 25. August 2012
Eine Frau erwacht in einem finsteren Wald und weiß nicht, wie sie an diesem Ort hingekommen ist. Schnell bemerkt sie, dass sie eine Taschenlampe bei sich führt und schleicht mit dieser durch den Wald. Schnell findet sie eine Buchseite, welche vor dem schrecklichen Slender Man warnt. Die Frau kann sich kein Reim auf diese Warnung machen und schleicht weiter durch den Wald, auf der Suche nach weiteren Buchseiten. Diese Buchseiten sind der einzige Anhaltspunkt, auf des Rätsels Lösung. Doch schon bald muss sie erkennen, dass sie nicht alleine im Wald ist und verfolgt wird. Der Slender Man hat es auf sie abgesehen...
Die beiden Freunde Tim Spaninks und Marco van den Oever arbeiteten bereits seit längerem mit der kostenlosen Unity Engine, als sie von einem Game namens "Slender - The Eight Pages" hörten. Schnell war der kostenlose Horrortrip heruntergeladen und begeisterte die beiden Freunde. Wie tausende Andere, wurden auch sie von dem Game beinahe zu Tode erschreckt. Da beide sich mit der Unity Engine bereits auskannten, kam ihnen die glorreiche Idee eine Mod für das Originalspiel zu entwicklen. Diese sollte das Game visuell etwas aufwerten und die Stimmung noch gruseliger machen. Ungefähr zur selben Zeit entstand mit "Slender Man's Shadow" ein völlig neues Game, welches für viel Furore und Aufmerksamkeit sorgte. So wurde den beiden Freunden klar, dass sie es bei solch einer harten Konkurrenz nicht bei einer simplen Modifikation belassen konnten. So beschlossen sie schließlich, ein vollständiges Remake des Originalspiels zu machen. Damit wollten sie nicht nur ihre Liebe zum Game von Parsec Productions zeigen, sondern sahen es auch als gutes Training für ihre Entwicklungsfähigkeiten mit der Unity Engine. Um das Game gruseliger als das Original zu machen, beschäftigten sie sich mit dem ursprünglichen Mythos und führten Orte wie einen Spielplatz, oder gar einen Friedhof hinzu. Um den Horroreffekt noch zu erhöhen, erstrahlte das gesamte Spiel in schwarz / weiss, wodurch der fiese Slender Man noch schwieriger von der Umgebung zu unterscheiden sein sollte. Das Game erblickte gerade einmal 2 Monate nach "Slender - The Eight Pages" das Licht der Welt und gehörte mit zu den ersten Slender Games. So erschien es pünktlich zum anhaltenden Hype und wurde zu einem sehr großen Erfolg.
Wie bei "Slender - The Eight Pages" startet auch dieses Game ohne jegliche Einführung und man steht mitten im Wald. Dies ist auch nicht verwunderlich, weil es sich bei diesem Game um ein Remake handelt. Dieses Remake bringt allerdings einige Veränderungen mit sich. So besitzt der Wald die doppelte Größe des Ursprungsspieles, weswegen die Suche nach den Buchseiten um einiges länger dauert. Doch die erste offensichtliche Neuerung ist die visuelle Qualität des Games. Das gesamte Bild ist in einer finsteren schwarz / weiss Optik gehalten und weiter entfernte Objekte werden unscharf dargestellt.
Auf diese Art und Weise kann man sich nie genau sicher sein, was da in der Ferne eigentlich ist, was für etwas mehr Spannung sorgt. Die schwarz / weiss Optik verpasst dem Game einen klassischen Horrorlook und lässt das ganze Treiben noch gruseliger wirken. Um den Horrorlook noch weiter zu unterstützen, haben sich auch absichtliche Bildfehler in die visuelle Optik geschlichen. So wirkt das Game wirklich wie ein Horrorfilm aus den 30er oder 40er Jahren. Die beiden Entwickler verliesen sich aber nicht nur auf die farblose Umgebung, sondern passten auch die Welt dieser unheimlichen Optik an. So entdeckt man anfangs bereits die Überreste von Zuggleisen und wenig später das längst verfallene Bahnhofshaus. Was dabei auffällt, ist der Einsatz von unheimlicher Musik. Anders als beim Original setzt hier die musikalische Untermalung nicht erst mit dem Finden der ersten Buchseite ein, sondern ertönt direkt beim Spielstart und wird konstant aufrecht erhalten. Was beim Besuch des Bahnhofs ebenfalls auffällt, und für einen ersten Schreckmoment sorgen könnte, ist das plötzliche Pfeifen eines Zugs. Die Entwickler haben auch am Sound Design so einiges verändert, wodurch es neben der unheimlichen Musik auch unheimliche Geräusche gibt. Beim Besuch des Toilettenhauses beispielsweise ist ein plötzlicher Schrei keine Seltenheit. Auf diese Art und Weise verhindert das Game, dass sich der Spieler jemals sicher fühlen kann. Neben dem Toilettenhaus und den Bahnhof stößt man diesmal auch auf einen verlassenen Friedhof, einen ebenfalls verlassenen Spielplatz oder gar einen einsamen Baum im Wasser. Diese Orte haben ebenfalls ihre eigenen Musikstücke und Sounds. Allen vorran der verlassene Spielplatz mit seinem Kindergelächter erzeugt eine gekonnte Gruselstimmung. Sollte man Slender Man persönlich auf dem Friedhof treffen, kann auch der Friedhof zu einer sehr gruseligen Angelegenheit werden. Abgesehen von dieser Intensivierung der Gruselatmosphäre hat sich am eigentlichen Spielprinzip nicht viel geändert. Man läuft weiterhin, mit Taschenlampe bewaffnet, durch die Gegend und sucht nach 8 Buchseiten. Diese 'leuchten' diesmal, wodurch sie schneller auszumachen sind als beim Original. Doch wo die Buchseiten leichter erkennbar sind, ist der Slender Man nicht mehr so einfach erkennbar. Dank der farblosen Optik, fällt sein weißes Gesicht nicht länger sofort auf. Auf diese Art und Weise kann sich der Slender Man schneller an den Spieler heranschleichen. Doch diesmal legt er ein verspieltes Verhalten an den Tag. Wo er in anderen Slender Games sofort den Spieler jagt und tötet, taucht er hier öfter direkt vor oder hinter dem Spieler auf und verschwindet danach sofort wieder. Dies sorgt nicht nur für ungeheure Schreckmomente, sondern lässt die Bedrohung stets präsent bleiben. Die Kinderzeichnungen der Buchseiten haben ebenfalls einen gruseligen Schub bekommen, da man dort u.a. ein kleines Mädchen Hand in Hand mit dem Slender Man sieht. Das ist nicht nur gruselig, sondern auch ziemlich verstörend.
Wie schon beim Original, dient auch hier die Unity Engine als Grafikgerüst. Da die Grafik absichtlich an alte Horrorfilme angelehnt und dementsprechend verfremdet wurde, darf man hier keine besonderen Effekte oder gar hochauflösende Texturen erwarten. Dies stört allerdings kaum, weil das Schlichte zum beabsichtigten Horrorlook wie die Faust aufs Auge passt. Das Modell des Slender Mans wurde völlig überarbeitet und sieht um einiges gruseliger als beim Original aus. So ist die Grafik auch bei diesem Slender Man Game als Zweckmäßig anzusehen. Wie bereits erwähnt, setzt dieses Game nicht nur auf eine gekonnte musikalische Untermalung, sondern auch auf allerlei Soundeffekte um den Gruselfaktor zu erhöhen. Egal ob es ein Schrei in der Ferne, Kindergelächter oder das Pfeifen eines Zuges ist. All diese Soundeffekte klingen brillant und reissen den Spieler aus seinem Sessel. Die eigentliche Musik wurde ebenfalls an alte Horrorfilme angepasst und klingt sehr atmosphärisch.
FAZIT
"Slender - The Eight Pages" ist schon ein Phänomen, gerade mal 2 Monate nach Veröffentlichung gab es ein Fan-Remake namens "Slender Mod". Bei dem Wort "Remake" wird man als Horrorfan immer hellhörig, obwohl es in der Welt der Horror-Games bisher wenige Remakes gab. Ein Remake schließt schon direkt mit ein, dass keine großen Veränderungen zu erwarten sind und das trifft auch auf "Slender Mod" zu. An dem Spielprinzip hat sich wirklich überhaupt nichts geändert. Man läuft durch einen finsteren Wald und muss 8 Buchseiten aufsammeln und das wars auch schon. Was soll also einen Kenner des Originals dazu bewegen, sich jetzt auch noch mit diesem Remake auseinanderzusetzen? Zumindest schonmal nicht das Gameplay, aber dafür hat "Slender Mod" genug andere Kriterien, in denen es punkten kann. Da wäre allen vorran natürlich die Gruselatmosphäre und diese hat es diesmal wirklich in sich. Wer das Original schon schlimm fand, sollte um dieses Remake einen sehr großen Bogen machen. Die beiden Entwickler haben wirklich alle Register gezogen, um das Geschehen noch sehr viel unheimlicher zu gestalten. Die finstere schwarz / weiss Optik sorgt bereits zu Beginn für Unbehagen und taucht zerfallene Häuserruinen in ein sehr gespenstisches Licht. Dieser Horrorlook verfehlt seine Wirkung keineswegs und wenn man durch ein zerstörtes Haus läuft, werden Erinnerungen an das brillante Finale aus "The Blair Witch Project" wach. Zwar erweckte das Original bereits Erinnerungen an diesen Horrorklassiker, aber bei diesem Remake fühlt man sich noch mehr an den Film erinnert. Doch ist es nicht nur die Optik, die einen enormen Gruselschub erhalten hat. Die Schauplätze sind auch um Welten unheimlicher geworden, weil wer läuft bei Nacht schon gerne über einen Friedhof oder einem verlassenen Kinderspielplatz? Selbst das legendäre Toilettenhaus, diesmal mit flackernden Licht, wirkt um einiges bedrohlicher und unheimlicher. Da weit entfernte Objekte verschwimmen, kann man sich nie sicher sein, was in der Ferne vor einem liegt. So kann man ein Objekt für einen Baum halten, nur um bei näherer Betrachtung festzustellen, das es sich dabei um den gefürchteten Slender Man handelt. Der Wald ist diesmal auch doppelt so groß wie beim Original, was die Suche nach den Buchseiten noch schwieriger macht. Als ob die visuelle Präsentation nicht schon unheimlich genug wäre, hat sich auch die akkustische Untermalung gesteigert. Direkt zu Beginn hört man eine gruselige Melodie und der gesamte Rest des Games ist von gruseligen Musikstücken und Sounds untermalt. So ertönt beispielsweise beim Friedhof eine eher melancholische Melodie, während beim Spielplatz unheimliches Kindergelächter zu vernehmen ist. Von dem Schrei in der Ferne, der mich echt zusammenzucken lies, will ich gar nicht erst anfangen. Atmosphärisch wurde hier wirklich ganze Arbeit geleistet und das Game ist um ein vielfaches gruseliger als das Original. Der gelungene Einsatz der s/w Optik, im Zusammenspiel mit den gruseligen Musikstücken und Sounds macht aus"Slender Mod" ein ungemein intensives Gruselerlebnis. Das Slender Man selbst mit dem Spieler diesmal sogar 'spielt', ehe er ihn tötet, sorgt für weiteren Nervenkitzel. Die Entwickler haben im Grunde das getan, was ein Remake ausmachen soll und zwar einen Klassiker zu verbessern. Dieses Remake ist in vielerlei Hinsicht eine Verbesserung, doch letzten Endes ist es nur ein weiteres Slender Man Game. Bei all den atmosphärischen Verbesserungen haben sich die Entwickler nicht getraut, in irgendeiner Hinsicht etwas am Spielprinzip zu verändern. So ist es letzten Endes das gleiche Game, nur mit einer viel gruseligeren Atmosphäre und einer größeren Weltkarte. Alles in allem ist "Slender Mod" ein sehr gutes und gruseliges Remake geworden. Ich würde es glatt als das bessere "Slender - The Eight Pages" bezeichnen, aber da nur die visuelle und akkustische Präsentation aufgepeppt wurde, übertrifft es das Original leider nicht. Schade um das verschenkte Potential, trotzdem ist auch dieses Remake ein intensiver und vorallem gruseliger Horrortrip.
08 / 10
Download Link : http://www.chip.de/downloads/SlenderMod_58589215.html
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