2013年3月24日日曜日

Game Review : Slender's Woods




Originaltitel : Slender' Woods

Entwickler :  Zykov Eddy

Musik : Aseptic Void

Herstellungsland : Russland

Erscheinungsjahr : 19. Oktober 2012



Ein junger Mann hat an der Trennung zu seiner Frau zu knabbern und kommt aus dieser persönlichen Hölle nicht mehr heraus. Er will endlich abschalten können, damit er einen Neuanfang starten kann.
Da erinnert er sich, dass seine Eltern ein Haus in den Wäldern hatten. So beschließt er für 2 Wochen in diesem Haus Urlaub zu machen, fernab der Zivilisation und aller Sorgen. Die ersten Tage verlaufen planmäßig ruhig, bis er eines nachts seltsame Laute aus dem Wald vernimmt. Neugierig geht er, mit Taschenlampe bewaffnet, aus dem Haus. Plötzlich erscheint vor seinen Augen eine dürre, gesichtslose Gestalt und verschwindet danach sofort wieder. Als wäre das nicht schon alles, ist plötzlich auch der Eingang zur eigenen Hütte versperrt. So bleibt dem Mann nur noch der Weg in die Wälder, um Antworten auf die unheimlichen Vorgänge zu finden...


Im Juni 2012 war mit "Slender - The Eight Pages" ein ungemein erfolgreiches Horror-Game erschienen, welches auch Zykov Eddy in seinen Bann zog. Er war von dem Game begeistert, obwohl er der Ansicht war, dass man aus dem Charakter noch viel mehr hätte rausholen können. Es dauerte nicht lange, bis die erste Map von "Slender Man's Shadow" erschien und damit das Spielprinzip erstmals fortführte. Zykov Eddy war enttäuscht, dass sich selbst andere Entwickler an keine andere Herangehensweise wagten. "Wenn es kein Anderer macht, muss man es halt selber machen", dachte sich der junge Mann und beschloss ein eigenes Game über den Slender Man zu entwickeln. In diesem sollte es nicht um die Suche nach irgendwelchen Buchseiten gehen, sondern stattdessen sollte es eine richtige Handlung und Rätsel geben. Dieses Vorhaben stieß schnell auf offene Ohren, weswegen sich weitere Leute an dem Projekt beteiligten. So fand er einen Komponisten, Zeichner und wen, der das Slender Man Modell entwarf. Überraschenderweise verwendete Eddy nicht die Unity Engine, sondern die Eduke32 Engine, welche eine leicht verbesserte Version der Build Engine darstellte.  Dies sollte sich als Glücksgriff herausstellen, weil sich sein Game damit visuell von anderen Vertretern positiv abhob. Die Zusammenarbeit dieser vielen Menschen lies die Entwklung zügig vorran schreiten. Bereits Ende Oktober endete die Entwicklung und das Game fand pünktlich zu Halloween seinen Weg in die Weiten des Internets. Dort verbreitete sich dieses neuartige Slender Man Game wie ein Lauffeuer und wurde zu einem riesigen Erfolg. Obwohl viele Spieler es als das gruseligste Slender Man Game ansahen, sollte niemand Zykov Eddy Vorbild so recht folgen. So stellt sein "Slender's Woods" auch nach fast 6 Monaten noch ein Unikat dar.


Zu Beginn des Games gibt es erstmal eine Modus Auswahl, so kann man sich entweder für den Story Modus, oder den Pages Modus entscheiden. Letzterer stellt dabei das klassische Slender Man Spielprinzip dar, in welchem man mehrere Buchseiten finden muss.
Da ich dieses Spielprinzip in den anderen Kritiken bereits halb zu Tode rezensiert habe, widmen wir uns lieber dem ungewöhnlichen Story Modus. Dieser wird direkt mit einem Zettel begonnen, welcher den Spieler über die Hintergrundgeschichte des Protagonisten aufklärt. Direkt befindet man sich im Schlafzimmer der Hütte und kann in dieser umherlaufen. Horrorfans entdecken dabei ein Poster des Klassikers "Tanz der Teufel" und dies soll nicht die letzte Anspielung an den Überklassiker bleiben. Will man das Haus verlassen, muss man zuerst die Taschenlampe finden. Kaum hat man diese gefunden, geht es hinaus in den finsteren Wald. Man befindet sich nun auf bekanntem Terrain, nur das man keine Ahnung hat, was man im Wald eigentlich tun soll. Kaum ein paar Schritte im Wald unternommen, folgt der erste, richtig böse Schocker, als der Slender Man direkt vor der Spielfigur auftaucht und danach wieder verschwindet. Da kann es den ein oder anderes Gamer schonmal vom Sessel reissen. Die Gruselatmosphäre nimmt nun ungeahnt krasse Züge an, weil kein Gamer mit solch einem Schockeffekt gerechnet haben dürfte. Ein Gedankengang der Spielfigur verrät, dass diese wieder nach Hause möchte, jedoch ist der Eingang zur Hütte versperrt. Man entdeckt am Eingang die Notiz eines Mannes namens Cody, welcher nicht nur seine Geschichte erzählt, sondern dessen Notizen immer wieder die nächsten Zielorte verraten. So schicken diese Notizen die Spielfigur von einem Schauplatz zum Nächsten.
In diesen Schauplätzen wollen Schlüssel gefunden und diverse Rätsel gelöst werden. Diese Auslegung auf leichte Rätsel, intensiviert das Mittendringefühl des Spielers enorm. Weil konzentriert man sich gerade auf ein Rätsel, wirkt das plötzliche Auftauchen des Slender Mans umso heftiger. Algemein sorgt der Slender Man hier für viele Schockmomente, da er sich sehr gerne und laut direkt vor die Spielfigur teleportiert. Man erschreckt sich dabei nicht nur teuflisch, sondern der Spielfigur kostet das auch das Leben. Da das Game an einigen Punkten automatisch speichert, muss man nach einem derart plötzlichen Tod nicht wieder direkt von Neuem anfangen. Als ob der Wald und die plötzlichen Auftritte des Slender Mans nicht schon unheimlich genug wären, haben es auch die unterschiedlichen Schauplätze in sich. So muss man beispielsweise in einen Untergrundtunnel, bei welchem aus den Rohren Gase strömen und verschlossene Türen einen Code benötigen. Da die Sicht durch das Gas ohnehin sehr beeinträchigt ist, ist man konstant angespannt auf der Hut vorm Slender Man. Ein weiterer Schauplatz wäre ein großes Herrenhaus, inklusive gruseligem und engen Keller. Dieses Herrenhaus steckt voller Anspielungen und Soundeffekten aus "Tanz der Teufel".  Horrorfans könnten sich dabei fast wohl fühlen, wenn nicht die allgegenwärtige Gefahr durch den Slender Man bestünde. Im Laufe des Games stellt sich das ultimative Ziel als Tötung des Slender Mans heraus. Ja, die Spielfigur findet gegen Ende eine Pistole und wehrt sich gegen ihren Verfolger. Eine ähnliche Situation hatte es im Slender Man Game von Green Meteor Team gegeben und das Game ging mit dieser bodenlos baden. Da die Entwickler hier auf eine Engine aus einem Ego Shooter zurückgriffen, ist die Kollisionsabfrage der Waffe sehr gut geworden und es ist fast unmöglich vorbei zu schießen. Natürlich verliert der Slender Man durch Waffenpower etwas von seiner Gruselstimmung, aber da man die Waffe erst in den letzten Spielminuten findet, hat diese keine großen Auswirkungen auf die Gruselatmosphäre.


Wie bereits erwähnt, dient hier als Grafikgerüst die sogenannte Eduke32 Engine. Da es sich um eine ziemlich alte Engine handelt, lässt diese jegliche moderne Shaderspielereien missen und wirkt lediglich zweckmäßig. Diese Zweckmäßigkeit passt wie die Faust aufs Auge zu diesem Game und die sehr graue Optik hilft der Gruselatmosphäre sogar. Die selbst erstellten Modelle, egal ob Taschenlampe, Slender Man etc. wirken sehr professionell gemacht und dürften an die Grenzen der Eduke 32 Engine gehen. Auch bei den Einrichtungen der einzelnen Schauplätze gab man sich viel Mühe, um der Spielwelt einen glaubwürdigen Charakter zu verpassen. Akkustisch macht der Titel auch einiges her, weil viele der Sounds sehr unerwartet eintreten und dabei sehr laut sind. Doch werden auch manche Sounds, wie das aus "Tanz der Teufel" kopierte Pochen, für die Verdichtung der Gruselatmosphäre eingesetzt. Neben den gelungenen Soundeffekten gibts natürlich auch eine musikalische Untermalung und diese passt sich dem Geschehen immer perfekt an. Sie hält sich dabei dezent im Hintergrund, um die Soundeffekte zu unterstützen, statt diese mit ihren Klang zu übertönen.


FAZIT




Als die Slender Man Games gegen Halloween 2012 ihren absoluten Höhepunkt erreicht hatten, erschien mit "Slender's Woods" ein doch etwas anderer Vertreter, welcher schnell von sich reden machte.
Natürlich hat das nicht viel zu bedeuten, da die Meisten der 'berühmten' Slender Man Games trotzdem auf das selbe Spielprinzip setzten. So ist es schön, dass es Games wie "Slender's Woods" gibt, die endlich mal etwas neues ausprobieren. Ich würde sogar soweit gehen und es, bis Halloween 2012, als das erste richtige Game mit dem Slender Man bezeichnen. Das Game bietet direkt verschiedene Modi um jene zu bedienen, die das klassische oder ein neues Spielprinzip suchen. Wer also wieder nur nach ollen Buchseiten suchen will, kann dies im Pages Modus tun und sich dabei zu Tode erschrecken lassen. Alle Anderen, wie ich, sind hingegen im Story Modus bestens aufgehoben und dieser hat es wirklich in sich. Die Geschichte des Games reißt gewiss keine Bäume aus, gibt aber einen guten und vorallem gespenstischen Eindruck in die Psyche eines Menschen, der auf Schritt und Tritt vom Slender Man verfolgt wird. Der eigene Protagonist erzählt dabei gar nichtmal viel, sondern der Großteil der Handlung ergibt sich aus den Notizen eines Mannes namens Cody. Dieser war zuvor in den Wäldern unterwegs und wurde vom Slender Man verfolgt. Die Verzweiflung und Angst in seinen Texten lässt sich auf die eigene Spielfigur übertragen und erweckt eine hoffnungslose Atmosphäre. Diese depressive Stimmung zieht sich durch das gesamte Game, weil egal wo man auch hingeht, Cody war bereits dort und stellte fest, dass auch dieser Ort unsicher sei. So kommt man als Spieler nie zur Ruhe und fühlt sich konstant verfolgt. Der Wald ist sehr finster und verwirrend gestaltet, stellt aber nur einen Teil der recht großen Spielwelt dar. So gibt es Untergrundtunnel, ein Sägewerk, ein Herrenhaus, eine Hütte etc. An unterschiedlichen Schauplätzen wird nicht gespart und keiner von ihnen wirkt sicher. Um diese unsichere Stimmung zu verstärken, haben die Entwickler viele Anspielungen auf den legendären Horrorklassiker "Tanz der Teufel" eingebaut. So hört man beispielsweise im Herrenhaus ständig die aus "Tanz der Teufel" stammende Schaukel gegen die Häuserwand knallen. Das ist nicht nur sehr laut, sondern erzeugt auch eine sehr gespenstische Atmosphäre. Das man in diesem gruseligen Haus auch noch in den Keller muss, dürfte so mach einem Gamer die Nackenhaare zu Berge steigen lassen. Natürlich lässt sich der Slender Man auch öfters blicken, so dass das Game nicht nur von seinen unheimlichen Schauplätzen und Soundeffekten lebt. Die Auftritte des Slender Man sind sehr bombastisch und erschreckend geraten, so dass sie immer für Panikmomente sorgen. Beispielsweise schleicht man durch einen nebelvehangenen Tunnel und es herrscht Stille. Man löst diverse Rätsel, knackt Türschlösser und es herrscht weiterhin Stille. Nach einiger Sucherei findet man endlich einen Schlüssel und plötzlich erschüttert ein lauter Knall den Tunnel und eine Panik machende Musik setzt ein. Man hat sich von diesem Schreck kaum erholt, als man inmitten des Nebels plötzlich den Slender Man sieht. Schnell rennt man zurück und nimmt einen Umweg, in der Hoffnung, so dem Slender Man zu entgehen. Der Weg zur rettenden Treppe ist frei, also rennt man auf diese zu. Dabei rennt man an einer Türe vorbei und meint, im Augenwinkel den Slender Man gesehen zu haben. Aber man rennt einfach nur weiter zur Treppe, da jeder Stopp den Tod bedeuten könnte. Diese nervenzerfetzende Szene ist dabei noch das harmloseste Beispiel für die Auftritte des Slender Mans. Seine Auftritte sind ungemein effektiv und sorgen für echte Angstmomente. Gerade da man noch diverse Rätsel lösen muss, wirken seine Angriffe umso schockierender.  "Slender's Woods" hat mich mit Szenen wie diesen, seiner fantastschen Gruselatmosphäre und seinen gelungenen Rätseln mehr als überrascht. Es ist nicht nur eine Abweichung vom immer gleichen Spielprinzip, sondern ein wirklich gruseliges und spannendes Horror-Game. Mit dem Charakter des Slender Mans lassen sich auch normale 'Games' entwickeln und "Slender's Woods" beweist dies mit Bravour. Da der Spaß kostenlos ist, ist der Schrecken nach ca. 30 Minuten leider schon wieder vorbei. Diese 30 Minuten sind dafür extrem gruselig, schockierend und lassen Entspannungsmomente nie aufkommen. Die Geschichte ist auch wundervoll hoffnungslos und wartet mit einem echten Schocker-Ende auf. Alles in allem ein wirklich fantastisches Gruselspiel, welchem man die sehr veraltete Grafik-Engine gerne verzeiht. Selten habe ich mich so oft erschrocken wie hier.
Nur was für hartgesottene!



09 / 10











Download Link : http://www.indiedb.com/games/slenders-woods

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